Nur Vermutungen?
Webbeitrag von r. hanke 2018
Kreise, Vierecke, gleichschenklige Dreiecke – alle gleich groß – alle schwarz – alle senkrecht/waagerecht zugeordnet – vor einer Fläche, die von gelb bis rot abgestuft wurde. Klare Stystematik. Raster. Obwohl einige Elemente fehlen. Verschwunden? Alle sind variabel – durch die Monotypie. Also handgemacht – durch den Menschen. Nicht durch die Technik – wie das Raster zu vermuten war.
Außerdem waagerechte Linien, an und wann ein Kreis, ein Vierecke in blau und rot. Die gleiche Größe und Zuordnung wie das „Raster“. Die Gleichmäßigkeit der Formen wird neu zugeordnet, neu interpretiert. Es ergeben Zeilen. Schrift? Ein unbekanntes Alphabet? Hieroglyphen? Ergeben eingefügte Elemente Sätze? …
Vermutungen, nichts als Vermutungen. Trotzdem; die Mühle der Interpretation hat angefangen Mehl zu mahlen. Erklärungen zu produzieren zu einer Sache, die es nicht gibt. Denn, was sind mathematische Formen? In der Natur finden wir sie nicht. Nicht mal eine Abstraktion von der Realität haben sie. Doch wir sitzen keiner hineingeheimnisten Erscheinung auf. Der Mensch hatte sie ersonnen, sie mit einer Bedeutung aufgeladen. Durch ihre Reduktion sind sie schneller zu lesen, einprägsamer als die Natur und verbinden mehr Inhalte. Denn der Mensch lädt alles mit einer Bedeutung auf. Seit tausenden von Jahren musste er das. Um zu überleben. Jetzt kommt er von diesem Gleis nicht mehr weg. Noch viel mehr. Die Datenflut zwingt ihn größere Einheiten unter einen Hut zu nehmen.
Die Beziehung der Wahrnehmung und der Erfahrung erschafft ein Gespinst von Erklärungen über die Realität und damit verändert sie die Weltsicht des Interpreten.
r. hanke